Über das Peter-Cornelius-Konservatorium
Das "Peter-Cornelius-Konservatorium der Stadt Mainz" ist eines der wenigen Konservatorien, das die musikalische Ausbildung von Laien und Berufsmusikern unter einem Dach vereint.
Um 1882 wurde das erste Mainzer Konservatorium etabliert und trug den Namen seines Gründers: "Paul Schumacher´sches Conservatorium der Musik". Zunächst in privater Hand, erwarb die Stadt Mainz das Institut und Gebäude 1920 mit dem Ziel, eine städtische Musikhochschule zu schaffen. Als Direktor wurde Hans Rosbaud berufen, und 1922 wurde die "Genehmigung zur Abhaltung staatlich anerkannter Musiklehrerprüfungen" vom Landesamt für Bildungswesen in Darmstadt erteilt.
Nunmehr wurden Schulmusiker und Privatmusiklehrer in zwei- bis dreijährigen Kursen ausgebildet. Schon Rosbaud legte von Anfang an großen Wert auf die pädagogische Ausbildung, die neben den künstlerischen Fertigkeiten die Qualität der Absolventen begründen sollte. 1929 wurde als Nachfolger Rosbauds Hans Gál zum Direktor der neuen Musikhochschule berufen, die unter seiner Leitung eine Hochblüte erlebte. Trotzdem wurde 1936 die Musikhochschule Frankfurt als "repräsentativ" für den ganzen Gau erklärt, das Mainzer Institut zurückgestuft und sein Name in "Peter-Cornelius-Konservatorium" geändert.
1933 wurde Hans Gál seines Amtes enthoben und emigrierte nach England. Sein Leben lang blieb er der Stadt Mainz und dem Konservatorium privat sehr zugetan.
Nähere Informationen über Hans Gál sind unter www.hansgal.com abrufbar.
Das PCK in der neuen Landeshauptstadt
Ab 1953 wurde das Peter-Cornelius-Konservatorium von Dr. Günter Kehr geleitet. Kehr beschrieb seine Aufgabe vordringlich damit, dass Musikpädagogik für die Menschen die Voraussetzung schaffen müsse, die wirklichen Möglichkeiten der Musik zu verstehen und zu leben. Dies sollte das Ziel seines musikpädagogischen Wirkens in Mainz sein, und er hinterließ 1961 eine "sehr gute Basis" für seinen Nachfolger Otto Schmitgen, dem das Werk Peter Cornelius´ besonders am Herzen lag. Schmitgen starb schon 1964. Im Jahr 1966 wurde Volker Hoffmann, Schmitgens Stellvertreter, zum Direktor ernannt. Auch Hoffmann setzte ganz auf musikalische Bildung und Musikpädagogik. Ein Zitat aus seiner Amtseinführung als Direktor klingt wie unsere heutige Philosophie in älterer Sprache: "…Musik führt zur Festigung des Kindes im geistig-seelischen Bereich; Aufgeschlossenheit und Kontaktfreudigkeit, Selbstkontrolle und geistige Disziplin sind nicht nur erstrebenswerte, sondern realisierbare Ziele musikalischer Erziehung, an der immer der ganze Mensch beteiligt ist."
In den folgenden Jahren wurde die elementare Musikausbildung ständig ausgeweitet und die Ausbildung von Berufsmusikern immer mehr der Berufspraxis angenähert.
Seit dem Ausscheiden von Wolfgang Schmidt-Köngernheim im Jahr 1998 leitet Dr. Gerhard Scholz das Peter-Cornelius-Konservatorium, das 2008 seinen Neubau in der Binger-Straße bezog.
Der Kooperationsvertrag mit der Universität
Für die Studierenden im Konservatorium gibt es die vertragliche Regelung, das Universitätsdiplom erlangen zu können. Die gesamte pädagogische Ausbildung für Diplommusiklehrer obliegt dem Konservatorium (Vorlesungen, Übungen, Praktika, Lehrproben).
Die "Philosophie" des Peter-Cornelius-Konservatoriums lautet heute:
Künstlerische und musikpädagogische Ausbildung müssen so kombiniert werden, dass kritisch traditionsbewusste und für neue Erkenntnisse offene Lehrerpersönlichkeiten in Mainz ausgebildet werden. Dies hilft der Musikschulausbildung der Mainzer Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen ebenso wie all denjenigen Musikschulen, an denen die Mainzer Absolventen der Studienabteilung ihre Anstellung finden. Das Mainzer Konservatorium ist damit die letzte Musikausbildungsinstitution, die eine Ausbildung von Laien und Profis praxisnah und eng miteinander verzahnt.
Zukunftspläne
Um auch für die Zukunft die besondere Stellung des Mainzer Konservatoriums im neuen, größeren Europa ausbauen zu können und den Schwerpunkt "Musikpädagogische Ausbildung" zu verstärken, werden derzeit Schritte unternommen, die Partnerschaft mit dem Konservatorium in Dijon zu vertiefen.
Dr. Gerhard Scholz, Direktor des PCK
Carina Stamm, stellvertretende Direktorin des PCK
Gintare Radzivilovicz, Leiterin der Studienabteilung